Die große Vielfalt der vielseitig genutzten Flächen von PANNATURA ist seit einigen Wochen um eine Wildart reicher: Der Wolf hat seinen Weg in die umsichtig strukturierten Lebensräume des Leithagebirges bei Eisenstadt gefunden und dort bereits für Aufmerksamkeit gesorgt.
Da im Laufe des Aprils seitens der Förster und Berufsjäger bei PANNATURA vermehrt Fallwild am burgenländischen Leithagebirge aufgefunden wurde und erste Aufnahmen einer Wildkamera den Verdacht erhärteten, wurde die Vermutung eines Wolfsrisses laut. Die betroffenen Jagdpartner sowie jene in den direkt angrenzenden Revieren wurden vom zuständigen Revierpersonal unverzüglich über die Annahme verständigt und mit den wichtigsten Informationen versorgt, während auf die Ergebnisse der direkt entnommenen DNA-Probe gewartet wurde.
Nach der erfolgten Auswertung besteht nun Gewissheit: Der Wolf ist am Leithaberg angekommen. Was im ersten Moment wohl bei den meisten Unbehagen schürt, ist für PANNATURA ein Kompliment in Bezug auf die feinfühlig gestalteten Lebensräume in den Revieren. Hinsichtlich der Abläufe im Jagd- und Forstbetrieb sind bis dato ebenso wenig Probleme mit dem Wolf anzunehmen. Es gibt keinen Grund zur Panik aufgrund der Wolfsrisse, PANNATURA nimmt aber selbstverständlich die geltende Warnpflicht sehr ernst. Nach anderen heimischen Beutegreifern wie dem Goldschakal oder dem Uhu, die beide auf PANNATURA-Flächen ein Habitat gefunden haben, ist die Zuwanderung des Wolfs für PANNATURA jedenfalls eine Errungenschaft für die Biodiversität und keinesfalls ein Nachteil. Die nachhaltige Jagd im Einklang mit der Natur ist PANNATURA ein großes Anliegen – die betrieblichen Jagdflächen wurden bereits 2017 mit dem europäischen Wildlife Estates Label ausgezeichnet und 2022 erfolgreich rezertifiziert. Im Dezember 2022 folgte die Auszeichnung mit dem 1. Biodiversitätspreis des Vereins Grünes Kreuz für Jagd und Natur als weitere Bestätigung der erfolgreich gesetzten Maßnahmen im Sinne des Naturschutzes.
Der Wolf stellt im Allgemeinen nicht automatisch eine Gefahr für Mensch und Tier dar. Sehr wichtig ist jedoch der korrekte Umgang im Sichtungsfall und eine rasche Informationskette. Wölfe sind grundsätzlich scheu und meiden den Menschen. Sie bemerken den Menschen meistens viel früher als umgekehrt. Waldbesucher, die in einem Wolfsgebiet unterwegs sind, sollten zur eigenen Sicherheit einige Regeln beachten. Noch gibt es vor Ort zwar keine Berichte zu Sichtungen oder Begegnungen von Angesicht zu Angesicht, sie können aber auch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Der Wolf reagiert auf den Anblick des Menschen vorsichtig, aber er ergreift nicht immer sofort die Flucht. Oft zieht sich das Tier langsam und gelassen zurück. Vor allem bei jungen und unerfahrenen Wölfen kann es auch vorkommen, dass die Neugier stärker ist als die Furcht.
Aufgrund der nahen Ballungsräume und der Scheu des Wolfs liegt nahe, dass das große Lebensräume beanspruchende Raubtier am Leitha- und Rosaliagebirge vermutlich nicht dauerhaft bleiben wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die nahen Siedlungen – der näheste Riss bisher wurde nur etwa 200 Meter von bebautem Gebiet aufgefunden – auf das Verhalten des Wolfs auswirken. Grundsätzlich scheitert es nicht am Lebensraum im nördlichen Burgenland, da dieser für die Wölfe als gut geeignet erscheint, die Nähe zu zahlreichen Ballungsräumen sowie dicht besiedelten Kulturlandschaften und regional ausgeprägter Weidehaltung, welche den Erhalt wertvoller Naturschutzflächen sicherstellt, ist aber problematisch. Simon drängt daher auf die sofortige Implementierung von Monitoringmaßnahmen und begrüßt die geplante Meldestelle des Landes Burgenland.
Die Sichtung eines Wolfes ist nicht gleich ein Grund zur Beunruhigung. Wenn es zu einer Begegnung mit einem Wolf kommt, sollten Waldbesucher auf diese Weise reagieren: