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Fünfte Österreichische „Forst Kultur Tagung“ auf Burg Forchtenstein

Fünfte Österreichische „Forst Kultur Tagung“ auf Burg Forchtenstein

Das historische Ambiente von Burg Forchtenstein bildete am 21. und 22. September den Rahmen der mittlerweile fünften „Österreichischen Forst Kultur Tagung“. Heuer wurden unter dem Motto „Jagdkultur und Wald: Gestern – Heute – Morgen“ die vielschichtigen Zusammenhänge zwischen Forst und Jagd aus historischer, gesellschaftlicher und nicht zuletzt kulturtouristischer Sicht zum zentralen Thema gemacht.

 

Die im Jahr 2014 vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) gestartete Weiterbildungsreihe setzt sich jährlich anhand von ausgesuchten Kernthemen mit kulturellen Entwicklungspotentialen im Bereich der österreichischen Wälder auseinander. Passend dazu bot sich die imposante Burg Forchtenstein – mit Ausblick über die Wälder der Rosalia bis weit in die ungarische Tiefebene – als idealer Austragungsort an: Zum einen gilt die Burg als lebendiger Tourismusmagnet, wo das Erbe von Jahrhunderten in zeitgemäßer Form erlebbar gemacht wird. Und zum anderen beeindruckt sie mit der imposanten „Schatzkammer“ der Familie Esterházy mit den vollen Sammlungsbeständen zur Familien-, Kriegs-, Jagd-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der gesamten Region.

Nach den Eröffnungsworten durch Forchtensteins Bürgermeisterin Friederike Reismüller, PANNATURA-Geschäftsführer Matthias Grün und Alfred Grieshofer vom BMNT startete am ersten Tag das dichte Vortragsprogramm in den historischen Räumlichkeiten der Burg. Dabei wurde der Vortragsbogen von der Frage, was unter „Jagdkultur“ alles verstanden werden kann, über die fundierte Darstellung der Jagdgeschichte Österreichs bis hin zu den kulturellen Elementen der österreichischen Jagdbewirtschaftung gespannt. Beleuchtet wurde auch die Rolle von Jagdmuseen als zentrale Orte der Wissensvermittlung, die historische und lebendige Jagdkultur anderer Kontinente sowie die Abbildung der Jagd aus gesellschaftlich-soziologischer und ethischer Sicht. Ein Highlight der Veranstaltung bildete am ersten Tag das Abendprogramm: Im beeindruckenden Ambiente des Burghofes wurden unter der persönlichen Leitung des burgenländischen Landesjägermeisters Roman Leitner die Abläufe eines gemeinschaftlichen Jagdtages , die Rolle des Jagdhundewesens, die Verwendung der Jägersprache und die Bedeutung von Jagdmusik fachlich und fundiert mit musikalischer Begleitung der „Esterhazy Jagdhornbläsergruppe“ erläutert. Danach bildete der Sektempfang mit der „Hubertusrunde Wr. Neustadt“ und das gemeinsame Abendessen den standesgemäßen Ausklang des Eröffnungstages.

Am zweiten Tag standen am Vormittag eine Führung durch die „Halali Jagdausstellung“ der Burg und ein Schauvortrag über die Entwicklung der Waffentechnik am Programm. Als letzten Punkt der Jahrestagung wurde unter dem Titel „Gelebte Jagdkultur im Revier“ die Jagdbetriebswirtschaft am Praxisbeispiel des Esterhazy-Reviers „Oberer Wald“ demonstriert. Abschließend gab es noch ein gemeinsames Mittagessen im Burgrestaurant „Grenadier“.

Die Tagungsreihe wird im September 2019 unter dem Titel „Zusammenarbeit in Forst mit kulturellen Projekten auf betrieblicher und regionaler Ebene“ fortgesetzt und soll eine nützliche Ergänzung zu laufenden Ressortaktivitäten im Bereich der Entwicklung des ländlichen Raumes sein – genau abgestimmt auf die besonderen Bedürfnisse waldbewirtschaftender Betriebe und ihrer Projektpartner.