19 Mai NACHLESE LIVESTREAM JAGDSYMPOSIUM
PANNATURA lud zu einem ungewöhnlichen JagdsymposiumBesondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen: PANNATURA lud daher online zum Jagdsymposium ein, das lange vor Auftreten von Covid-19 geplant war. Rund 300 Streaming-Teilnehmer zeigten breites Interesse und folgten den interessanten Fachvorträgen und Diskussionen von zuhause aus.„Es freut uns sehr, dass wir internationale Experten als Vortragende für unser Jagdsymposium gewinnen konnten. Überregionaler Informationsaustausch fördert vernetztes Denken und ermöglicht das Umsetzen von Best-Practice-Beispielen. Wir haben uns daher entschlossen, das Jagdsymposium nicht abzusagen, sondern kurzerhand online zu veranstalten, um so viele Interessierte zu erreichen“, so DI Matthias Grün, Direktor der Esterhazy Betriebe GmbH. Thema des diesjährigen Jagdsymposiums war die Afrikanische Schweinepest (ASP) beim Wildschwein. Der erste Programmteil bestand aus einer Vortragsreihe, die von Matthias Grün eröffnet wurde. Er gab einen Überblick zu aktuellen Themen und stellte seine Sichtweise zur Afrikanischen Schweinepest dar. Dr. Carola Sauter-Louis vom Institut für Epidemiologie des Friedrich-Löffler-Instituts referierte über Fakten und Thesen zur Afrikanischen Schweinepest. Die Chefredakteurin des lettischen Jagdmagazins „MEDIBAS“ und Vizepräsidentin der „Federation of Associations for Hunting and Conservation of the EU (FACE“), Linda Dombrovska, berichtete aus erster Hand über die Entwicklung und Maßnahmen der Jäger in Lettland und Litauen. Den zweiten Teil bildete eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Schwein gehabt?!“, in der über bisherigen internationalen Erfahrungen, erfolgreiche Umsetzungen, Zählbarkeit von Schwarzwildbeständen, fragwürdige Bekämpfungsmethoden und vor allem über den notwendigen internationalen Austausch gesprochen wurde. Moderiert wurde die Diskussionsrunde, bestehend aus Dr. Katja Schulz vom Institut für Epidemiologie des FLI, Frau Linda Dombrovska, Moritz-Franz Gerstein von der Deutschen Wildtierstiftung und DI Matthias Grün, vom Wildbiologen Robin Sandfort, MSc. Die Afrikanische Schweinepest auf einen Blick: • Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest ist auf den Menschen nicht übertragbar und somit völlig ungefährlich. Weder vom direkten Kontakt mit kranken Tieren noch vom Verzehr von Lebensmitteln, die von infizierten Haus- oder Wildschweinen stammen, geht ein Risiko für die Gesundheit des Menschen aus. • Biosicherheitsmaßnahmen für Nutztierbestände und Hygienebestimmungen müssen dennoch streng eingehalten und von allen Beteiligten ernst genommen werden. • Da der Erreger äußerst stabil ist und z.B. in Lebensmitteln über mehrere Monate infektiös bleiben kann, spielt die Ausbreitung durch den Menschen die wesentlichste Rolle. Der Handel von Fleischprodukten sowie der Flug- und Personenverkehr bedeuten das größte Risiko zur Einschleppung und Verbreitung. • Das Schwarzwild spielt für die Verbreitungen keine zentrale Rolle, da die natürliche Ausbreitung des Erregers in Schwarzwildbeständen lediglich bei maximal 30 km pro Jahr liegt. Niedrige Schwarzwilddichten verlangsamen aber eine Ausbreitung der ASP und sind daher anzustreben. Bei der Durchführung von Reduktionen ist eine Unterscheidung zwischen jagdlichen Maßnahmen unter Einhaltung ethischer Grundsätze und Tierseuchenbekämpfung notwendig. • Aufrechte und intensive Kommunikation zwischen den Jägern, der Behörde und der Politik ist anzustreben. Erfahrungen anderer Länder sollen intensiv genutzt und faktenbasiert diskutiert werden. • Den Jägern kommt in der Früherkennung und Identifikation von Ausgangspunkten durch die besondere Revierkenntnis eine zentrale Bedeutung zu. Eine Zusammenfassung der Podiumsdiskussion finden Sie unter folgendem Link: |