Position: Fachreferentin Naturschutz & Wildtierforschung
Ausbildung: Studium Veterinärmedizin
Die Flächen bei PANNATURA sind sehr vielfältig – daher gehört ein durchdachtes Konzept für die Umsetzung naturschutzfachlicher Projekte unbedingt dazu. Clara erzählt im Interview von ihren täglichen Aufgaben rund um den Naturschutz auf Wirtschaftsflächen, und was einen Job wie ihren so spannend macht.
Was machst du bei PANNATURA genau und wie bist du das geworden? Welche Möglichkeiten gibt es, um sich auf diesen Job vorzubereiten?
Ich bin Fachreferentin für Naturschutz und Wildtierforschung bei PANNATURA, das heißt ich koordiniere alle Forschungsprojekte, die in Kooperation mit namhaften Forschungsinstituten und Universitäten in unserem Betrieb umgesetzt werden. Wir erfahren dadurch mehr über unsere Natur sowie ihre Bewohner und lernen, wie wir diese am besten schützen können – ohne dabei auf eine erfolgreiche Bewirtschaftung zu verzichten.
Nach der Matura habe ich das Studium der Veterinärmedizin in Wien absolviert, also die Ausbildung zur Tierärztin. Im Laufe des Studiums lernte ich die unterschiedlichsten Fachbereiche kennen und mir wurde schnell klar, dass mich Wildtiere, Wildtiermedizin und das Gebiet der Forschung am meisten interessieren, verstärkt durch meine private Leidenschaft für Natur und Jagd. Deshalb habe ich mich im Laufe der Ausbildung darauf spezialisiert. Nach einigen Praktika bei vielseitigen, internationalen Betrieben habe ich meine Stelle bei PANNATURA gefunden.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich auf diesen Beruf vorzubereiten. Sinnvoll ist eine Ausbildung im Bereich der Wildbiologie, Biologie, Ökologie, Zoologie oder ähnliches – Hochschulen wie die VETMED UNI Wien, die Universität Wien und auch die BOKU bieten hier ein vielseitiges Angebot.
Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei dir aus – gibt’s sowas überhaupt, oder ist jeder Tag eine Überraschung?
In meinem Tätigkeitsfeld gibt es immer wieder Überraschungen und Spannendes zu erleben. Auch wenn ich viel Zeit am Computer verbringe, um Projekte zu koordinieren und die bürokratische Arbeit dahinter erledige, gibt es immer wieder Tage, an denen ich selbst draußen aktiv werde. So treibt es mich öfter in die Natur, um Kameras zu installieren, Tiere zu beobachten, Vögel zu zählen oder Flächen zu besichtigen. Aufgrund der geografischen Lage bilden unsere Flächen einen vielfältigen Naturraum, welcher durch eine außergewöhnliche Artenvielfalt geprägt wird. Die Besonderheit meiner Arbeit liegt darin, diese zu schützen und zu fördern. Bei der Arbeit in der Natur gibt es natürlich auch Unterschiede im Jahresverlauf. Liegt der Fokus im Winter auf wildökologischen Fragestellungen, ist im Frühjahr bis Herbst vor allem der Naturschutz im Fokus.
Wofür machst du diesen Job – was sind deine Highlights?
Die Natur steht im Moment vor großen Herausforderungen, zum Beispiel durch klimatische Veränderungen. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass man mit seiner Arbeit einen kleinen Beitrag leistet, mehr über die Natur und die Tiere, die in unserem Land leben, zu erfahren, über ihre Anpassungsfähigkeiten und über das richtige Management, und so etwas zum langfristigen Erhalt unserer Umwelt beizutragen. Besondere Highlights sind die Momente, in denen man erkennt, dass gesetzte Maßnahmen Sinn machen, beispielsweise wenn man immer seltener werdende Schwalbennester findet, oder einen Seeadler, der vom Aussterben bedroht war, in Händen halten und besendern kann, da das Flächenmanagement gut durchdacht ist.
Was sind die größten Herausforderungen in einem Job wie deinem?
Ich würde sagen, es ist die Vielfalt an Themen. Das, was den Job einerseits so spannend macht ist auch das, was mich herausfordert. Man arbeitet mit so vielen unterschiedlichen Bereichen zusammen und schnuppert in alle Fachgebiete hinein, und natürlich kann man nicht in jedem Themenfeld Profi sein. Manchmal stößt man hierbei an seine Grenzen, es bringt einen aber auch dazu, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen, sich einzulesen und Wissen zu erlangen. Und oft taucht dann doch etwas auf, wofür ich heute dankbar bin.
Welche drei Dinge bezüglich Jobs und Entwicklung hättest du gerne früher gewusst und würdest deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben, wenn du könntest?
Man sollte ausprobieren und selbst aktiv werden, wenn es um die Studien- und Berufswahl geht – auch wenn man noch unsicher ist, welche Richtung man einschlagen möchte, ist es gut, aktiv auszuprobieren und herauszufinden, was einem Spaß macht. Dann findet man den richtigen Weg von allein. Wichtig ist der Spaß an der Sache – nichts ist schlimmer, als wenn der Job keinen Spaß macht und man sich jeden Tag in die Arbeit quält. Und zu guter Letzt: Man hört nie auf zu lernen und es gibt immer Möglichkeiten, sich weiterzubilden – wenn sich die Chance ergibt, noch eine Ausbildung zu machen oder neue Expertise zu erlangen, nutze sie, denn Wissen nimmt einem niemand mehr weg.